Kirchenschiff Petri-Kirche Ohsen | slider breit | Bild: KG Ohsen

Ohsen, Petri-Kirchengemeinde

Die Petri-Kirche Ohsen

Unsere Petri-Kirche ist - zusammen mit der Burg in Hagenohsen - eines der ältesten Gebäude unserer Gemeinde.

Ihre Anfänge reichen in die Zeit Karls des Großen zurück. Damals wurden die Sachsen durch Unterwerfung dazu gebracht, dem alten heidnischen Glauben abzuschwören und den neuen, christlichen Glauben anzunehmen. Schnell aber war deutlich, dass man das Christentum, die Religion der Liebe, nicht mit dem Schwert durchsetzen kann.

So wurde das gesamte Gebiet in verschiedene Bistümer aufgeteilt, z. B. Minden, Hildesheim und Bremen. Diese richteten ebenfalls mehrere Archidiakonate ein, mit je einer Archidiakonatskirche als Zentrum, von der aus dann die einzelnen christlichen Gemeinden im Land gegründet wurden.

Unsere Petri - Kirche war damals Mittelpunkt des Archidiakonates Ohsen, dessen Einflußbereich den germanischen Thilitigau umfasste, ein Gebiet, das sich etwa von Polle bis Kathrinhagen bei Rinteln längs der Weser hinzog. Eine erste Kirche wird verm. um 784 von Karl d. Großen in Ohsen errichtet. Zu Ohsen gehörten im 12. Jahrhundert 54 Kirchen und Kapellen. Das war die große Zeit des Archidiakonates Ohsen. Danach verlor es an Bedeutung, weil inzwischen in Hameln von Fulda aus das Bonifatiusstift gegründet worden war und der Einfluss des Bistums Minden hier in unserem Gebiet zurückging.

Um 1540 herum, im Gefolge der Stadt Hameln, ist auch hier bei uns die Reformation eingeführt worden. Die vielen Gemeinden, die früher zum Archidiakonat Ohsen gehört hatten, sind zu dieser Zeit selbständige Kirchengemeinden.

Heute bilden die Ortsteile Hagenohsen, Kirchohsen und Emmern unsere
"Evangelisch - lutherische Petri - Gemeinde Ohsen", zu der etwa 3300
evangelisch - lutherische Gemeindemitglieder gehören.

Ökumenisch verbunden sind wir mit der katholischen Schwestergemeinde St. Augustin. Am anderen Ende der Berliner Straße ist die Kirche „Zur heiligen Familie“ zu finden.

Der Pilgerweg Loccum-Volkenroda verläuft an der Weser entlang - ein Abzweig führt zu unserer Kirche und weiter nach Hämelschenburg. Wenn sie pilgernd hier Halt machen, so finden Sie einen Pilgerstempel im Gebetsraum unten im Turm am Lesepult.

Der niedersächsische Kanzelaltar mit der ringsumlaufenden Empore stammt etwa aus der Zeit um 1820. Damals hat man auch eine Seitenkapelle entfernt, die in Höhe des mittleren Eingangs gebaut war, und die großen Kirchenfenster durch die jetzigen kleineren ersetzt.

Das schlichte Holzkreuz auf unserem Altar stammt aus der Zeit nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Wahrscheinlich ist es von einem Flüchtling geschnitzt worden, der sich damit ein bisschen Geld oder Naturalien verdient hat, um seine Familie durchzubringen.

Die Schnitzbilder (Christi Geburt, das Heilige Abendmahl, Christi Auferstehung) sind von einem heimischen Hobbyschnitzer geschaffen worden, ebenfalls die Statuen von Martin Luther und dem Apostel Petrus an der Empore.

Das „Gesicht“ unserer Orgel, ihr Prospekt, stammt aus dem Jahre 1904. In den Jahren 1980 und 1990 ist sie von der Orgelbaufirma Hammer aus Hannover umgebaut und erneuert worden.

Im Erdgeschoß unseres Kirchturms, der 1581 erneuert worden ist, ist eine kleine
Gebetskapelle eingerichtet. Altar, Lesepult und kleine Kanzel stammen aus der Kirche der alten Jugendstrafanstalt Hameln und sind von jugendlichen Straftätern hergestellt worden.

Rechts und links vom Turmeingang stehen die Grabsteine der Herren von Amelunxen, Vater und Sohn, Drosten, d.h. Verwalter auf der Burg zu Ohsen. Sie haben 1581, als der Turm erneuert werden musste, der Kirchengemeinde finanziell sehr geholfen, diesen Bau zu verwirklichen. Aus Dankbarkeit hat man ihre Grabsteine in der Kirche aufgestellt.

Unsere Petri-Kirche ist in den Sommermonaten von 16 - 18 Uhr zum stillen Gebet und für interessierte Besucher geöffnet. Um 18.00 Uhr endet die Öffnungszeit. Montags ist unsere Kirche nicht geöffnet.

In dieser Kirche versammeln wir uns jeden Sonntag um 9:30 Uhr zum Gottesdienst und zu Trauungen oder Taufen. Wenn Sie in der Nähe sind, sind Sie herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.

Gottes Segen möge Sie begleiten, wenn Sie unsere Seite wieder verlassen.

Pfarrbüro