Hameln. Seit 30 Jahren gibt es die Notfallseelsorge im Kirchenkreis und Landkreis Hameln-Pyrmont. Das feiern Feuerwehren, DRK-Rettungsdienste, die Polizei, DLRG und das THW Hameln am Dienstag, 7. Oktober, von 18 bis 20 Uhr im Münster St. Bonifatius. Das Thema der öffentlichen Veranstaltung, zu der jeder herzlich eingeladen ist, heißt „Miteinander unterwegs – gemeinsam im Austausch“.
Während der Veranstaltung gibt es einen Imbiss. Für die musikalische Begleitung sorgt der Musikzug Halvestorf. Für den Kirchenkreis dabei sind Diakon Michael Ließ von der Petri-Kirchengemeinde Ohsen, der auch eine Beauftragung als Fachberater Seelsorge im Kreisfeuerwehrverband hat und sich seit 49 Jahren ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagiert. Aus Hannover dazu kommt der ebenfalls im Weserbergland verwurzelte Joachim Wittchen, Landeskirchlicher Beauftragter für die Notfallseelsorge.
Flugzeugunglück von Ramstein gab den Impuls
Eine Initialzündung für die Notfallseelsorge in Deutschland gab das Flugzeugunglück in Ramstein am 28. August 1988. Bei einer Flugshow von drei italienischen Frecce Tricoli-Flugzeugen war nach einer Kollision eine Maschine in die Zuschauermenge gestürzt. Bei dem tragischen Unglück auf dem US-Luftwaffenstützpunkt kamen 70 Menschen ums Leben. Hunderte wurden verletzt. „Da mussten viele in psychologische Behandlung“, weiß Michael Ließ.
Frank Waterstraat - einer der Väter der Notfallseelsorge
1995 entstand dann das System der Psychosozialen Notfallversorgung der Kirchen im Landkreis Hameln-Pyrmont – ins Leben gerufen vom Feuerwehrmann und Berufsschulpastor Frank Waterstraat. Er gilt als einer der Väter der deutschen Notfallseelsorge. Michael Ließ war ebenfalls von Anfang an dabei. Die Notfallseelsorge entstand aus der Zusammenarbeit zwischen Kirche, Rettungsdiensten und der Feuerwehr. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Begleitung und Stabilisierung von Menschen in den ersten Stunden nach einem akuten Notfall. Durch die seelsorgerische Betreuung werden Einsatzkräfte und medizinisches Personal entlastet, die sich so besser auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können. Harald Langguth