Am 16. November begann die Visitation der Kirchengemeinde Bad Pyrmont durch Superintendent Dr. Stephan Vasel und das Visitationsteam. Visitation – ein geschwisterlicher Besuchsdienst und ein ganz normaler Vorgang, der alle sechs Jahre in einer Kirchengemeinde laut dem Visitationsgesetz der Landeskirche stattfinden muss. Dabei wird festgestellt wie vor Ort Arbeit und geistliches Leben ablaufen. „Zahlreiche Gespräche sind verabredet und der Besuch vieler Veranstaltungen bei Ihnen sind geplant. Gerne können Sie mit mir und uns Kontakt aufnehmen. Wir freuen uns über Nachrichten, was gut läuft. Die besondere Chance einer Visitation liegt aber auch darin, über Dinge zu sprechen, wo es hakt, nicht gut läuft oder sich immer wieder im Kreis dreht“, sagte Stephan Vasel in seinem Grußwort zu Beginn der Visitation in einem Gottesdienst. Am 1. Advent schließt die Visitation wiederum mit einem Gottesdienst ab, in dem der Superintendent einen Einblick zu den Eindrücken des Visitationsteams gibt. Etwas ausführlicher gibt es das Ganze dann in einem schriftlichen Bericht an den Kirchenvorstand.
Zu seinen ersten Aufgaben gehörte für Stephan Vasel und sein Team am 16. November das Thema Gebäudemanagement. „Wir fahren dazu in zweieinhalb Stunden jede Kirche und Parzelle in unserer Gemeinde ab“, beschreibt Gemeindemanagerin Carolin Emme die Vorgehensweise. Bad Pyrmont ist mit vier Kirchen und einer Kapelle eine große Kirchengemeinde. Mit dabei: Pastorin Ira Weidner und Michael Kuhn vom Kirchenvorstand Bad Pyrmont. Der studierte Architekt kümmert sich ehrenamtlich in der Kirchengemeinde um das Gebäudemanagement. Da gibt es einige Besonderheiten wie die Reesehof-Stiftung – erste Station der kleinen Gruppe. Der Evangelische Reesenhof-Kindergarten befindet sich in der Winkelstraße. Dieser geht zurück auf das landwirtschaftliche Gehöft von Änne Reese. Sie verfügte in ihrem Testament, dass auf ihrem Hof in Ewigkeit Kinder spielen sollen. Pastor Franz von der St. Petri Kirchengemeinde trat seinerzeit das Erbe für die Kirche an und ließ auf dem Gehöft eine Kita errichten. Die unselbständige Reesehof-Stiftung wird von der Kirchengemeinde verwaltet. Nächste Station: Das ehemalige Hotel zur Krone an der Brunnenstraße; es soll veräußert werden. „Das Hotel zählt zu unserem Sondervermögen. Der Verkaufserlös kommt einer neuen Aufgabe im Diakoniebereich zugute, wie es die Erblasserin Anni Mann verfügt hat“, erläutert Michael Kuhn.
Anschließend macht sich die Gruppe auf zum im Nebel liegenden Bergdorf Neersen. Hier nimmt sie ein Pfarrhaus in Augenschein, das auch auf der Liste zu veräußernder Güter zu finden ist. Davor befindet sich das Gemeindehaus, ein zentraler Treffpunkt für Aktivitäten des Gemeindelebens. Darüber hinaus wird es auch von der Dorfgemeinschaft genutzt. Jetzt ist aber erstmal Kaffeepause im Gemeindehaus. Dazu packen Pastorin Weidner und Gemeindemanagerin Emme leckeren Kuchen aus und schenken das wohltuende Heißgetränk aus Thermoskannen aus. Danach besichtigt die Gruppe die St. Paulus Kirche und anschließend die weiteren noch ausstehenden Kirchen und Gemeindehäuser.
„Wir sind beim Gebäudemanagement auf einem konstruktiven Weg. Wir werden die Gemeinderaumflächen entsprechend anpassen, um eine gute Zukunftsperspektive für Bad Pyrmont in den nächsten 20 Jahren darzustellen“, resümiert Michael Kuhn die umfangreichen Besichtigungen.„Wir haben bereits eine Tour durch Bad Pyrmont mit Stationen an den wichtigsten Orten des Gemeindelebens unternommen. Heute Nachmittag ging es um die vielen Gebäude der Kirchengemeinde. Großartig, wie akribisch diese Besichtigungstour vorbereitet wurde. Mein Dank gilt allen Beteiligten“, lobte Superintendent Stephan Vasel. Harald Langguth