Im Rahmen der Visitation der Kirchengemeinde von Bad Pyrmont besuchte das Visitationsteam um Superintendent Dr. Stephan Vasel, die stellvertretende Kirchenkreisvorsitzende Gerda Schmalkuche und Kirchenkreisjugendwartin Silvia Büthe am 22. November den Konfitag in der Kurstadt. Dieser stand rund um die St. Petri Kirche in Oesdorf bei herrlichem Sonnenschein ganz im Zeichen von Sterben, Tod und Auferstehung.
„Die Visitation soll die Arbeit und das geistliche Leben in der Kirchengemeinde wahrnehmen“, hatte der Superintendent in seinem Grußwort zu Beginn der Visitation am 16. November als eine wichtige Aufgabe genannt. Zehn Teamerinnen und Teamer stellten gemeinsam mit Pastorin Ira Weidner fünf Stationen für den Konfitag und die 32 Konfirmanden und Konfirmandinnen zusammen: Einen Besuch im Bestattungshaus Bente, eine meditative Phantasiereise zum Thema Tod, eine Friedhofsrallye, das Packen eines Koffers für die letzte Reise und einen Einblick in die Arbeit des örtlichen Hospizvereins. „Beim Hospizverein war es anspruchsvoll. Uns wurde eine gute Mischung aus kreativen Impulsen und Wissen vermittelt“, lobt Silvia Büthe. „Manche denken mit und hören gern zu. Andere blocken als Schutzmechanismus ab und machen auf cool. Aber jeden berührt das hier heute“, beobachtet Teamerin Sophia Buller (17) die Reaktionen der Teilnehmenden.
Gerda Schmalkuche lobt die sensible Heranführung der Konfis an die Themen Trauer und Tod: „Die Teamer machen das ausgezeichnet und ermuntern mitzumachen. Ira Weidner hat ein tolles Händchen für Teamer und Konfis.“ Schmalkuche spricht von einer offenen und freundlichen Atmosphäre an den fünf Stationen: „Es wurde sehr achtsam mit den Gefühlen der Konfis umgegangen.“ Pastorin Weidner zeigt sich ebenfalls zufrieden mit ihren jugendlichen Teamern und Konfis. „Die haben alles zwei Wochen vorher gemeinsam vorbereitet. Bei den Kreativstationen wie der Traumreise und dem Koffer packen für die letzte Reise machen wir in jedem Jahr etwas Neues.“ Vier der Konfirmandinnen und Konfirmanden hatten kürzlich einen Menschen in ihrer Familie verloren. „Auf die achte ich ganz besonders“, betont Ira Weidner.
Bei der Erkundung des Oesdorfer Friedhofs hatten die Konfis diese Aufgaben: Beschreibt ein Grab, das euch besonders auffällt. Welche Symbole sind auf den Grabsteinen abgebildet? Wer ist besonders jung, wer besonders alt gestorben? Welche Bibelworte findet ihr auf den Grabsteinen? Bei der Frage, wie die Stimmung auf dem Friedhof ist, konnten die Konfis unter zwölf Begriffen wählen: von ruhig und nachdenklich bis traurig und unheimlich. Wer wollte, machte eigene Vorschläge zur Gestaltung des Friedhofs – und brachte so zum Ausdruck, was ihm dort gut und weniger gut gefiel.
„Das ist ein tolles jugendgerechtes und wegweisendes Konfirmandenkonzept“, lobt Superintendent Vasel den Konfitag zu Sterben, Tod und Auferstehung. Als eine Stärke sieht er die Begleitung der Jugendlichen durch Jugendliche an: „Das ergibt Sinn. Die Teamer sind einfach näher an den Konfirmanden dran als die Erwachsenen.“ Harald Langguth