„Da sein!“. Unter diesem Motto steht der Jahresbericht des Diakonischen Werkes 2017. Darin berichtet das Werk über seine Aktivitäten und stellt die Highlights des letzten Jahres vor. Auch die Arbeitsbereiche des Diakonischen Werkes aus dem Hamelner Haus der Diakonie und der Arbeitsloseninitiative Bad Münder (AIBM) blicken zurück.
Die Diakoniebeauftragte des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont, Pastorin Birgit Löhmann, und der Superintendent Philipp Meyer stehen neben einigen MitarbeiterInnen des Diakonischen Werkes der Presse bei der Vorstellung des Jahresberichts 2017 Rede und Antwort. Neben dem umfangreichen Zahlenmaterial, das der Evaluation als Wirkungskontrolle der wertvollen diakonischen Arbeit dient, werden auch wichtige Maßnahmen und Blicke in die Zukunft der Einrichtungen beleuchtet.
So unterstreicht Superintendent Meyer die umfangreichen Sozial-Angebote mit den Worten: "Die Kirche mit der diakonischen Arbeit einen wesentlichen gesellschaftlichen Auftrag wahr. Mit dem Subsidiaritätsprinzip entsteht zwar ein Anspruch auf finanzielle Kostenerstattung, ein Drittel des Gesamtetats der Diakonie trägt aber der Kirchenkreis Hameln-Pyrmont. Subsidiarität hat ihren evangelischen Ursprung mit der Reformationszeit." Meyer begründet damit die Idee, dass alle nötigen Aufgaben regional gelöst werden sollen. Staatliche Eingriffe und öffentliche Leistungen geschehen nur unterstützend. Damit könne die Selbstbestimmung und Eigenleistung des Einzelnen gestärkt werden. Wohlfahrtsverbände, wie die Diakonie, nehmen diese Aufgabe für Menschen in schwierigen Lebenslagen wahr.
"Da-Sein für Menschen, die benachteiligt sind – das ist unsere Aufgabe", betont Birgit Löhmann nicht nur im Rückblick auf das vergangene Jahr. Die Vorstellung aller Wohlfahrtsverbände wurde im September 2017 mit einen großen Fest gefeiert: ein Highlight für das "sichtbare" Auftreten der sozialen Einrichtungen, denn die eigentliche und vor allem wirksame Arbeit findet im Diskreten statt.
Mit dem Haus der Diakonie in Hameln könne vielen Menschen konkret und nachhaltig geholfen werden, habe es doch mit seinen vielen Angeboten, die unter einem Dach arbeiten die Funktion einer integralen Beratungsstelle, so der Superintendent. Die Kirchenkreissozialarbeit bildet dabei oft die erste Anlaufstelle, weiß Sozialpädagogin Dagmar Ruddat-Kostulski zu berichten. Auffallend ist die Tendenz, dass ratsuchende Menschen meist nicht nur mit einem Problem hadern. "Die KlientInnen haben nicht selten drei "soziale" Baustellen, die miteinander vernetzt sind. Wir können in unserem Haus dann direkt alle Probleme gemeinsam angehen. Das hat sich als großer Vorteil erwiesen", berichtet die Sozialarbeiterin. Auch mit der AIBM in Bad Münder können gezielt mehrere Probleme beim Schopf gepackt werden, das Beratungszentrum hat einen hohen Stellenwert im Bereich Sozial- und Schuldnerberatung.
In beiden Zentren lässt sich eine ansteigende Kontaktaufnahme von Menschen mit Migrationshintergrund erkennen, auch zunehmend ältere KlientInnen tauchen in der Beratungsstatistik auf.
Und noch eine Gemeinsamkeit ist für beide Häuser zu verzeichnen: der Fachkräftemangel führt auch im Diakonischen Werk des Kirchenkreises zu Personalengpässen. Immer schwieriger sei es, offene Stellen neu zu besetzen, denn die qualitativen Anforderungen an die MitarbeiterInnen seien schließlich entsprechend hoch, Fachkräfte aber immer schwieriger zu finden, so Pastorin Löhmann. "Die Diakonie vor Ort könne aber durchaus als 'Best place to work' mit einer guten Arbeitsatmosphäre ihre Attraktivität am Arbeitsplatz behaupten", verlautbart Löhmann.
Abschließend betont die Diakoniebeauftragte das Selbstverständnis des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Hameln-Pyrmont: „Wir können und wollen ‚Da-Sein‘ – mit Verantwortung, Respekt und Nächstenliebe. Überzeugen Sie sich davon in unserem Jahresbericht 2017!“
Als Printversion ist der Jahresbericht 2017 der Diakonie im Ev.-luth. Kirchenkreis Hameln-Pyrmont im Kirchenamt Hameln am Bahnhofsplatz kostenfrei erhältlich.