Neues Musikfestival in Niedersachsen feiert Premiere: die Weserfestspiele mit rund 100 kirchenmusikalischen Veranstaltungen zwischen Hann. Münden und Bremerhaven. Die Idee: Die Weserfestspiele möchten Menschen aller Generationen für die Vielfalt der Kirchenmusik begeistern.
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Hinter dem Festival steht die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. „Die letzten zwei Jahre waren schwierig für die Kirchenmusik, denn sie lebt ja von der Gemeinschaft und dem Miteinander“, sagt die Projektleiterin Silke Lindenschmidt. Laut Lindenschmidt erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Programm, das sich sowohl an Kirchenmusikbegeisterte und Kulturliebhaber richtet als auch an Neugierige, die bislang wenig mit Kirchenmusik zu tun haben. Die Weserfestspiele bieten besondere Konzerte und Musikgottesdienste, musikalische Radtouren, interaktive Klanginstallationen, Mitmachaktionen und viele weitere Veranstaltungen in Kirchen und Klöstern, im Grünen und am Wasser, die von den Kirchenmusikern und -musikerinnen vor Ort gestaltet werden.
Konzerte, Bandevent und Improvisationsnacht
Von Polle über Hameln und Rinteln bis Stadthagen erklingt Kirchenmusik aus über 500 Jahren: von der Renaissance bis zu Werken aus dem 21. Jahrhundert. In Rinteln geben Posaunenchorleitende aus der gesamten Landeskirche Hannovers unter dem Titel „Licht“ ein Konzert mit Kompositionen, die verschiedene Lichtstimmungen in Klangbilder verwandelt. Beim zweitägigen Open-Air-Bandfestival der WESERFESTSPIELE in Großenwieden kann man die Vielfalt der kirchlichen Bandszene am Weserufer erleben. Die PfingstMusikNacht in Stadthagen widmet sich der Improvisation und präsentiert vokale und instrumentale Improvisationen verschiedener Stile und Ausdrucksformen.
Die WESERFESTSPIELE kooperieren zudem mit den 34. Musikwochen Weserbergland. Gemeinsam laden sie zu Konzerten ein, in denen regionale Kirchenmusik auf namhafte Künstler trifft wie das Calmus Ensemble und die Jazzsängerin Simin Tander mit ihrem Quartett. Darüber hinaus gastiert das Junge Philharmonischen Orchester Niedersachsen mit einem besonderen Friedenskonzert in Hameln: Unter dem Titel „Die Klage des Friedens“ wird die berühmte, gleichnamige Friedensschrift von Erasmus von Rotterdam aus dem Jahr 1517 verschränkt mit Messvertonungen von Josquin Desprez, Klängen von Arvo Pärt und der Symphonie Liturgique von Arthur Honegger, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Begleitend zu diesem Konzertprojekt findet ein Schulprojekt am Viktoria-Luise-Gymnasium Hameln statt.
Susann Grünert, Michaeliskloster Hildesheim