Gerold Lange-Kabitz wird am So., den 26. Juni um 15 Uhr in den Ruhestand verabschiedet. Der Gottesdienst für den Pastor der Ev.-luth. Kirchengemeinde Zum Heiligen Kreuz in Hameln findet Open Air auf dem Kirchplatz statt.
Schon während seiner Studentenzeit in Wuppertal, Tübingen und Göttingen hat sich für Gerold Lange-Kabitz ein Doppelschwerpunkt entwickelt: sozialer und politischer Kontext in Verbindung mit spirituellen Impulsen. Die Ideen von Frère Roger in Taizé haben ihn beeinflusst, dessen „Kampf und Kontemplation“. Und das treibt Lange-Kabitz bis heute an: Soziales Engagement mit der Kraft aus der Bibel. „Mir lag immer dran, biblische Geschichten lebendig zu erhalten und den tiefen Gehalt der jüdisch-christlichen Tradition für Menschen zugänglich zu machen. Und in den heutigen Kontext zu übertragen.“ Kinder- und Jugendarbeit, sorgfältige vorbereitete Predigten, Stiftungsarbeit, Seniorenbetreuung, Flüchtlingshilfe, Fridays for Future, die Arbeit als Jugendpastor im Kirchenkreis, die Entwicklung einer kirchlichen Gemeinwesenarbeit „Kirche, Dein Nachbar im Klütviertel“, alles wurzelt in dieser Haltung.
Gerold Lange-Kabitz war zunächst Kandidat des Predigeramtes und dann 10 Jahre lang Pastor auf einer Dorfpfarrstelle in Südniedersachen. Danach hat er sich vier Jahre um die Familie gekümmert und seiner Frau den Rücken freigehalten. Ulrike Lange-Kabitz wurde Lehrerin am AEG in Hameln und beide entschieden sich für Teildienste, damit für die Familie ausreichend Zeit ist. Eine halbe Stelle als Pastor sollte es also sein.
Und die gab es in der Kirchengemeinde Heilig Kreuz. Ein Glücksfall für Pastor und Kirchengemeinde. „Mit tollen Kirchenvorständen!“, betont Lange-Kabitz, „Wir haben gemeinsam intensiv daran gearbeitet, Gemeindearbeit gut zu strukturieren.“ Das ist hervorragend gelungen, auch unter sich ständig verändernden Bedingungen – die nicht einfacher werden. Denn es war klar, wenn der Pastor in den Ruhestand geht, fällt die halbe Pastorenstelle in der Kirchengemeinde weg. „Dank eines ganz engagierten und hellwachen Kirchenvorstandes,“ so Lange-Kabitz, wurde in den letzten vier Jahren das Gemeinde-Netzwerkteam-Modell entwickelt, das nun startet. Mit finanzieller Förderung der Stiftung zum Heiligen Kreuz, deren Vorsitzender Lange-Kabitz noch bleibt. Aus allen anderen Aufgaben zieht er sich nun konsequent zurück und wünscht sich „dass diese Gemeinde sich immer auf ihre Stärke besinnt, die darin besteht zu sagen: `Lass uns gucken, wir probieren es aus, wir sind die, die etwas ermöglichen.“
Doris Hellmold-Ziesenis, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising